Exkursion Ölmühle Süss

Lehrausgang des 4. Jahrganges aus Ernährung und Lebensmitteltechnologie zur Ölmühle Süss am 17.04.2023

Am 17.04.2023 besuchten die Schülerinnen des 4.Jahrganges die Ölmühle Süss in Gemeinlebarn. Der Betrieb wird von Bernhard und Theresa Süss geführt. Sie produzieren verschiedene kaltgepresste Öle. Im Sortiment befinden sich Raps-, Distel-, Sonnenblumen-, Lein-, Kürbiskern-, Mohn-, Hanf-, Walnuss-, Mandel- und Sesamöl, wobei Mandel- und Sesamöl zugekauft wird. Alle anderen Öle werden im Familienbetrieb gepresst. Die nötigen Samen werden selbst produziert oder von Betrieben zugeliefert.

Zuerst haben wir die Halle für die Anlieferungen besichtigt. Dort werden die Samen abgekippt und mit einem Förderband und Schnecken zu den Lagerplätzen befördert. Dies ist auch die einzige Beförderungsstelle, wo mit Schnecken gearbeitet wird, da dadurch die Gefahr steigt, dass Samen gequetscht werden und Öl austritt, welches die Haltbarkeit der Samen reduzieren würde.

In den Silozellen werden die Samen gelagert, durch Luft getrocknet und wenn nötig auch mehrere Male gereinigt. Zur Reinigung werden die Samen mit Luft zur Maschine befördert und dort werden Schalenteile, Steine und Unkrautsamen abgesondert.

Da man Raps erst ab einer Feuchtigkeit von 7-8% und Sonnenblumen sogar nur unter 7% Feuchtigkeit pressen kann, muss zuerst die Feuchtigkeit gemessen werden. Ist der Feuchtigkeitsgehalt geringfügig zu hoch, werden die Samen durch Einblasen von Luft getrocknet.

Das ganze Jahr über werden die Samen gepresst, immer so viele, damit genug im Hofladen verfügbar ist. In der Ölmühle Süss werden kleine Schneckenpressen verwendet.

Bei den kleinen Schneckenpressen werden die Samen in einer Spindel gequetscht und das Öl abgeschieden. Es gibt unterschiedliche Größen für die eingesetzten Spindeln, welche verwendet wird, hängt von den Samen ab - generell gilt: Bei härteren Schalenanteilen werden größere Spindeln und bei weniger Schalenanteilen kleinere Spindeln verwendet. Die Ölmühle Süss verfügt über jahrelange Erfahrung, die sie durch das wiederholte, eigene Ausprobieren erlangt hat und welche den Betreiber:innen die richtige Auswahl im Pressvorgang der Sämereinen ermöglicht. Als Endprodukte entstehen das Öl und der Presskuchen, welcher ein gutes Futtermittel ist und an Landwirte weiterverkauft wird. 

Das in der Ölmühle Süss gewonnene Öl wird nicht filtriert, sondern ruht ca. 1 Monat, damit sich Trübstoffe absetzen können. Erst dann wird das klare Öl entnommen. Durch dieses Verfahren ist der Ertrag zwar nicht so hoch, allerdings ist die Qualität deutlich besser.

Der Absatz wird auch noch weiterverkauft. Denn durch weitere Aufbereitung kann noch Öl daraus gewonnen werden, welches zur Herstellung von Biodiesel verwendet wird. Auch nicht ganz reines Öl findet eine Verwendung, und zwar als Futteröl.

Die Öle werden schlussendlich im Hofladen abgefüllt. Dort durften die Schülerinnen die einzelnen Öle auch verkosten. Die Qualität war deutlich zu schmecken. Kaltgepresste Öle haben wesentlich mehr Geschmack als raffinierte Öle. Die Meinung der Klasse: Das Walnussöl ist das beste, dicht gefolgt vom Distelöl - diese durften wir für den Praxisunterricht in Lebensmittelverarbeitung für die Schule erwerben!

Einige der Öle aus der Ölmühle Süss haben bei der Abhof Messe in Wieselburg sogar den Öl-Kaiser gewonnen! Alles in allem war dies ein sehr informativer und geschmackvoller Lehrausgang!

Veröffentlicht am 19.04.2023